CHAOS, VERLOCKUNG UND IHRE FRÜCHTE
OCT 28 2023 - JAN 14 2024
Die Materie des 21. Jahrhunderts wirkt instabil
”Naturkatastrophen, Bevölkerungsexplosion, Globalisierung, systemische Krisen in Politik, Gesellschaft und Individuum - all dies digital erleuchtet vom paradoxen Informationsüberfluß der Gleichzeitigkeit von Information. In der Geschichtswissenschaft wird die Theorie des Chaos zur Beschreibung von Krisen und Übergangszuständen verwendet. In der Mythologie entsteht aus dem Chaos das Leben, aus dem Geist die Materie: die Gottheiten der Erde und des Himmels, die mit unstillbarer Energie Form hervorbringen. Energiezufuhr erzeugt in natürlichen Systemen Wachstum und Komplexität. Komplexität führt zu Instabilität. Instabilität schafft Sensibilität. Wenn ein natürliches System einen gewissen Grad an Wachstum erreicht hat, zeigt es chaotische Verhaltensweisen, indem es selbst auf kleinste Kräfte derartig sensibel reagiert, daß es sich in einem Dialog mit sämtlicher Energie des Universums befindet: sei es ein Stern, der erlischt, oder ein Pfennig, der zu Boden fällt. Im Dialog mit ALLEM scheint Materie mit unproportionalen Reaktionen den dynamischen Geist eines freien Willens zu entwickeln - und zu handeln. Sie ist nicht mehr berechenbar. (...)”
Ausschnitt Text: Martin Denker
Unsere nächste Ausstellung wird sich stetig in Fluktuation befinden und so immer wieder neue Positionen und Kombinationen derer annehmen. Eine chaotische, miteinander kommunizierende und sich im stetigen Wandel befindende Ausstellung also, die auch die Grenzen des Formates Ausstellung generell ertastet.
The matter of the 21st century seems unstable
”Natural disasters, population explosion, globalization, structural crises in politics, society, and the individual—all of these elements digitally illuminated by the paradoxical information overload of the simultaneity of information. The study of history employs chaos theory to describe crises and transition periods.
In mythology, life emerges from chaos, and matter from mind—the deities of heaven and earth generate forms with their inexhaustible energy. Increasing energy produces growth and complexity in natural systems. Complexity leads to instability. Instability creates sensitivity. When a natural system has reached a certain level of growth, it begins to exhibit chaotic behavioral patterns, whereby it reacts so sensitively to the smallest forces that it finds itself in dialogue with all the universe’s energies—be it a star that has expired or a penny falling to the ground. In dialogue with EVERYTHING, matter’s disproportionate reactions seem to develop a dynamic mind with a free will—and the ability to act. Its no longer predictable. (...)”
text: Martin Denker
Our next exhibition will constantly fluctuate and will always take on new positions and combinations of them. A chaotic, communicating and constantly changing exhibition that also probes the limits of the exhibition format in general.
Johanna Flammer, Vasis Frangere 2, 2023, 20x19,9cm, ceramic collage
Martin Kozlowski, 30.05.18, 2018, Acrylic on canvas, 160 x 160 cm
Martin Denker, kOS 14-01-21-1799a, 2017, pigment print on canvas, 140 x 105 cm (private collection)
Martin Kozlowski, 30.12.21, 2021, Acrylic und spraypaint on canvas, 50 x 40 cm